21.11.14 Gottes Supermodel auf der Flucht

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Vom Islam zum Christentum konvertiert

Die Pakistanerin und Buchautorin Sabatina James ist zum Christentum konvertiert. Deshalb wird sie von ihrer Familie und anderen Muslimen unerbittlich gejagt. Sie lebt in einem Opferschutzprogramm an ständig wechselnden Orten. Dennoch hielt sie Anfang November einen Vortrag, bei dem sie der «Schweizerzeit» ein Interview gab.

Von Hermann Lei, Kantonsrat, Frauenfeld TG

Für den Vortrag durfte keine Werbung gemacht werden. Sabatina James (die in Wirklichkeit anders heisst) hätte sonst sofort abgesagt. Nur ein
unscheinbarer Flyer, verteilt im Umfeld der organisierenden Partei EDU, wies auf den brisanten Vortrag der Pakistanerin christlichen Glaubens (deshalb wurde sie auch schon «Gottes Supermodel» genannt) hin.

Sabatina James spricht zur Überraschung der meisten in breitem österreichischen Akzent und obwohl sie ständig Morddrohungen erhält, lacht sie viel und ansteckend. Aber, sagt sie, und dabei bleibt den vielen Zuhörern im Saal das Lachen im Halse stecken: Alle fünf Minuten wird ein Christ ermordet.

Leben im Islam

Sabatina James ist Enkelin eines Mullahs in Pakistan. Die Familie migrierte in ein kleines Dorf in Österreich, später übersiedelte man nach Linz, weil es dort mehr Moslems habe. Hier wird Sabatina James das Theaterspielen und Schwimmen in der Schule verboten. Anders als oftmals in der Schweiz akzeptieren die Lehrer dies nicht. Sabatina James wird wegen des westlichen Lebensstils, den sie kennenlernt und schätzt, von ihrer Mutter geschlagen. Man hätte ihr das nicht geglaubt, weil ihre Eltern gebildet und integriert wirkten. Gewalt und Zwangsheirat kämen aber in allen muslimischen Schichten vor.

«Schweizerzeit»: Frau James, wie kommen Sie damit zurecht, dass Sie gejagt werden?

Sabatina James: Seit 2006 werde ich vom Landeskriminalamt (LKA) beschützt. Bei jedem Vortrag sind Polizisten in Zivil zugegen. Ich bin sehr vorsichtig und weiss, was ich tue. Ich sage mir aber: Wer Christ ist, wird halt verfolgt. Das steht schon so in der Bibel.

Das sind radikale Muslime. Die Mehrheit ist liberal.

Liberale Muslime wie die Aleviten werden gerne in Talkshows eingeladen, weil sie das sagen, was man sich erhofft. Solche Muslime gelten aber in der Islamischen Welt als Abtrünnige. Wir müssen wissen, dass die meisten Muslime anders, radikal denken.

Wie sollen wir diese Leute integrieren?

Es ist falsch, zu viel Verständnis zu zeigen. Wir dürfen nicht wie bis anhin die Integrationsunwilligen fördern. Wir müssen mit den Opfern des Islam, zum Beispiel mit den Frauen, die unterdrückt werden, arbeiten und diesen helfen.

Zwangsheirat

Sabatina James verbringt als junges Mädchen einen Urlaub in Pakistan. Ihre Familie beschliesst, dass sie ihren Cousin heiraten muss. Als sie sich dem widersetzt, wird sie verprügelt und in Pakistan zurückgelassen. Sie muss eine Koranschule besuchen. Hier unterrichten die Lehrer hinter einem Vorhang, damit sie den Mädchen nicht in die Augen sehen müssen.

Weil der Koran systematisch den Hass gegenüber Christen schüre, hätte sie sich mit der Zeit davor geekelt, aus einem Glas zu trinken, das Christen angerührt hätten. Schliesslich willigt die Teenagerin in die Heirat mit ihrem Cousin ein.

Zurück in Linz lernt sie indes einen gläubigen Christen kennen und beginnt, sich für das Christentum zu interessieren. Als die Mutter dies
bemerkt, wird das Mädchen angespuckt und aus dem Haus geworfen. «Hätte ich dich nur bei der Geburt getötet!», schreit die Mutter. Sabatina James flüchtet in eine Notschlafstelle, kehrt aber nach sechs Monaten aus Heimweh zu ihrer Familie zurück. Dort stellt man ihr ein Ultimatum: Entweder Rückkehr zum Islam innert zwei Wochen oder Tod.

«Schweizerzeit»: Wieso werden im Islam Mädchen so früh verheiratet?

Sabatina James: Im Alter von etwa 50 Jahren hat Mohammed ein sechs Jahre altes Mädchen geheiratet, mit neun wurde die Ehe «vollzogen». Deshalb ist der Missbrauch von jungen Mädchen im Islam so häufig. Bei uns wird 14-jährigen muslimischen Mädchen systematisch das Selbstwertgefühl zerstört, um sie zur Verheiratung gefügig zu machen. Viele haben auch Vergewaltigungen erlebt. Mohammed ist das Vorbild dafür.

Halten Sie den Islam für reformierbar?

Das wäre wünschenswert, aber sehr schwierig. Im Moment reformiert sich der Islam eher Richtung Ur-Islam, also zu einem noch gewalttätigeren und primitiveren Islam.

Werden Sie aufgrund Ihrer Aussagen bedroht?

Der Verfassungsschutz hat mich gewarnt: Muslime in Deutschland sind mir trotz grosser Bemühungen, meinen Aufenthaltsort zu verschleiern, auf der Spur. Selbst auf der Strasse werde ich erkannt und erhalte Morddrohungen. Ich habe deshalb alle Vorträge für mindestens die nächsten sechs Monate abgesagt.

Stellvertreter-Ehe

Sabatina James verlässt endgültig ihre Familie. Und wird per Stellvertreter-Ehe mit ihrem Cousin verheiratet, damit der einreisen kann. 2003 veröffentlicht sie ihr erstes Buch «Sterben sollst Du für dein Glück». Seither erhält sie immer wieder Hilferufe von muslimischen Frauen, die mitten in Europa sklavenähnlich gehalten werden. Sie beginnt Frauen zu helfen und gründet 2006 einen Verein, der Opfern von Zwangsheirat hilft und auch politisch aktiv ist.

«Schweizerzeit»: Sie sprechen Klartext über den Islam. In der Schweiz würde wahrscheinlich die Staatsanwaltschaft gegen Sie ermitteln. Wie ist das in Deutschland?

Sabatina James: Das ist bislang nicht der Fall. Ich sage nur die Wahrheit und halte mich an die islamischen Schriften. Verfolgt werde ich bislang nur von den Muslimen, die Staatsanwaltschaft lässt mich hier in Ruhe.

Wie beurteilen Sie den «Islamischen Staat» (IS)?

Wir haben die Islamisten unterschätzt. Angriffe auf Journalisten, Polizisten und Juden sind alltäglich geworden. Die Öffentlichkeit verharmlost das, indem sie sagt, es handle sich hier um Einzelfälle, an denen wir womöglich noch selbst schuld sind. Verharmlosung ist aber falsch. Wir müssen einfach einsehen, dass wir Islamisten mitten unter uns haben. Es handelt sich hierbei auch nicht um eine extreme Form des Islam, sondern um den authentischen Ur-Islam.

Leben mit dem Tod

Nach dem Vortrag und dem Gespräch mit der «Schweizerzeit» wirkt die junge Frau erschöpft und müde. Geduldig spricht sie dennoch mit Fans, welche ihr Mut zusprechen oder für sie ein Gebet ausrichten wollen. Dann führt sie der Veranstalter an einen geheimen Ort, wo ein Mittelsmann erwartet wird, der sie in Sicherheit bringen soll. Gottes Supermodel erwartet eine weitere Nacht unter der Drohung ihrer ehemaligen Glaubensbrüder.

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